Ein Jahr mit Tanuki von Wilding Shoes

Wildling Tanuki Washi

Anfang April 2018 erhielt ich die E-Mail, dass meine Vorbestellung der neuen Tanuki jetzt in der Post gelandet ist. Meine Wildlinge sind unterwegs zu mir. Die Vorfreude war groß, denn die Barfußschuhe aus einem Material, welches zum Großteil aus Papier besteht, lösten bei mir richtig viel Neugierde aus.

Wir haben Mai 2020, gut zwei Jahre später. Zeit, meine Erfahrungen mit den Tanuki mit euch zu teilen. Getragen habe ich sie zuletzt im Sommer 2019 und inzwischen sind sie auch nicht mehr tragbar. Dazu aber später mehr.

Sämtliche Aktivitäten die draußen stattfanden, habe ich ein Jahr lang fast nur mit den Tanuki erledigt. Ob der kleine Einkauf im Supermarkt nebenan, oder eine größere Wanderung um den See. Meine Wildlinge begleiteten mich stets.

Wandern mit Tanuki

Lange Strecken sind mit Wildling Barfußschuhen grundsätzlich kein Problem. Man muss sich zuvor an die Schuhe gewöhnen. Dies gilt jedoch auch für normale Wanderschuhe etc. Ich bin mit meinen Tanuki sehr gerne lange Strecken gelaufen. Eine Strecke habe ich als Beispiel mal hier im Artikel integriert, damit sich jeder ein Bild davon machen kann.

Einmal ganz in Ruhe um den See, die Aussicht und das Wetter genießen und einfach abschalten. Herrlich.

Wildling Tanuki Test

Taniku Erfahrungen

Monatelang haben hielten die Tanuki ohne sichtbare Abnutzung. Natürlich konnte man nach drei Monaten unter der Sohle einen Abrieb sehen. Nach einem halben Jahr war das auch noch deutlicher. Die Struktur der Sohle jedoch war noch immer gut zu erkennen und die Funktionalität gegeben.

Erste Abnutzungen an der Sohle

Wenn du die Tanuki neu aus dem Karton nimmst, sind sie wunderschön! Sie leuchten im kräftigen Rot. An der Ferse befand sich damals noch das einheitliche Wilding-Logo. Heute ist das Logo anders und Rewild und Wildling Modelle haben generell einen anderen Look beim Logo. Daher bitte nicht wundern, es sind natürlich Rewild.

Die Sohle hat zu dieser Zeit etwa 2 Kilometer weg. Ein kurzer Weg zum Einkaufen und ne kleine Runde im Viertel. Deshalb funkelt auch diese auf dem Bild.

Um den Barfußschuh herum zieht sich eine sauber verarbeitete Naht. Kurze Abstände, eine gerade Linie. Sehr gleichmäßig in Handarbeit verarbeitet.

Wie du auf den Bildern der Sohle siehst, hatten die Tanuki zu der Zeit auch noch keinen Patch unter der Zehenbox. Dieser wurde erst später bei Wildling zu einem Standard. Entsprechend bestand bis dahin auch immer wieder die Gefahr, sich den Schuh von unten durch spitze Gegenstände zu beschädigen.

Gut neun Monate nachdem ich meine Tanuki immer trug, egal ob zur langen Hose im Herbst, oder bei Wanderungen im Sommer, merkte ich nicht mehr nur optisch, sondern auch funktional wie die Schuhe langsam nachgeben.

An der angesprochenen Stelle unter dem Ballen, fing der Stoff nun an dünner zu werden. Die Sohle an sich sah lange Zeit noch in Ordnung aus. Klar verlor sie an Profil, aber die Basis blieb doch stabil. Der Stoff hingegen löste sich immer mehr auf. Irgendwann löste er sich auch von der Sohle.

Dann ging es plötzlich ganz schnell. Ich habe die Tanuki noch ein paar Wochen über ihren Zenit hinaus getragen. Einfach weil ich sie nicht hergeben wollte. Das Obermaterial ist bis heute gut. An Leuchtkraft hat die Farbe zwar verloren. Die Nähte usw. sind aber alle gut und der Stoff prima. Nutzen kann ich sie heute jedoch nicht mehr. So sehen meine Tanuki inzwischen von unten aus.

Ist es schlimm das sie kaputt sind? Nein. Es sind Barfußschuhe und somit Schuhe die auf Minimalismus getrimmt sind. Ja sie kosten viel Geld und ja, wenn man einen normalen Sneakers in dieser Preisklasse kauft, wird man höchstwahrscheinlich bei gleicher Nutzung auch über diese Zeitspanne hinaus kommen. Aber dann trägt man eben keinen Tanuki, keinen Wildling, keinen Barfußschuh! Der Vergleich mit einem Standard-Schuh der gleichen Preisklasse ist nur sehr schwer möglich.

Für mich persönlich haben die Wildling Tanuki ausreichend lange durchgehalten. Inzwischen trage ich die Wildling Nebula für einen ebenso langen Test bei ähnlicher Belastung und bin auf die Haltbarkeit dieser gespannt. Außerdem habe ich noch viele weitere Wildling Schuhe über die ich bald berichte.

Hast du eigene Erfahrungen mit den Wildling Tanuki und möchtest diese mit anderen Leuten teilen? Dann gerne in die Kommentare schreiben.

3 Kommentare

  1. Toller und interessanter Bericht zu den Tanuki und Nebula Wildling-Schuhen. Sind die beiden Schuhe Ihrer persönlichen Ansicht nach auch zum Joggen geeignet?

    • Vielen Dank Marco. Ich habe viele Aktivitäten mit beiden Modellen durchlebt. Die Nebula finde ich zum Joggen spannender, da sie erheblich luftdurchlässiger sind. Wenn du deinen Gelenken die Chance gibst, sich langsam auf Barfußschuhe beim Joggen einzustellen, kann ich sie dir nur empfehlen.

  2. Bis zur 3. Generation waren die Sohlen der Merrell Vapor Glove schon immer sehr dünn aber – trotz intensiver Nutzung – immer sehr haltbar. Bevor ich damit ein Loch in die Sohle laufe, löst sich eher der Oberstoff auf. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nicht nachvollziehen, warum Wildling keine haltbare Sohlen produzieren kann. Hält mich leider davon ab, mir welche zu kaufen. Speziell im Vorderfuß in der Mitte (also genau dort, wo der Spalt ist), würde ich Wildlinge wahrscheinlich in Windeseile kaputtlaufen.

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